
Wussten Sie, dass Istanbul eines der größten antiken Wassersysteme der Welt besitzt?
Konstantinopel, das heutige Istanbul, war schon in der Antike auf ein zuverlässiges Wasserversorgungssystem angewiesen. Ohne nahegelegene Flüsse entwickelte die byzantinische Hauptstadt ab dem 4. Jahrhundert n. Chr. eines der komplexesten hydraulischen Systeme ihrer Zeit.
Ein ausgeklügeltes Netzwerk aus Aquädukten und Zisternen
Die Wasserversorgung von Konstantinopel bestand aus kilometerlangen Aquädukten, offenen Kanälen, unterirdischen Leitungen und großen Speicherzisternen. Ziel war es, die Stadt selbst in Zeiten von Belagerungen mit Frischwasser zu versorgen, ein entscheidender Faktor für ihre Widerstandsfähigkeit über Jahrhunderte.
Die Basilika-Zisterne: Meisterwerk unter der Erde
Das berühmteste Bauwerk dieses Systems ist die Basilika-Zisterne (Yerebatan Sarnıcı). Mit einer Fläche von etwa 9.800 Quadratmetern, 336 korinthischen Marmorsäulen und einem Fassungsvermögen von über 80.000 Kubikmetern Wasser ist sie bis heute ein technisches und architektonisches Wunderwerk.
Neben der Basilika-Zisterne gab es zahlreiche weitere Wasserspeicher. Über 100 Zisternen sind historisch dokumentiert.
Diese Systeme versorgten nicht nur Paläste und Bäder, sondern auch öffentliche Brunnen und sicherten so das Überleben der Bevölkerung in Krisenzeiten.
Ein historisches Erbe zum Erleben
Viele Teile des byzantinischen Wasserversorgungssystems sind heute noch erhalten und können besichtigt werden. Die Basilika-Zisterne zählt zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Istanbul.